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Sammlung: Gewürztraminer

Gewürztraminer - aromatisch, intensiv und würzig, so schmeckt er!

Die weiße Rebsorte ist die weitaus häufigste Spielart des Traminers. Die zahlreichen Synonyme werden z. T. auch für andere Spielarten wie Savagnin Rose und allgemein für Traminer verwendet. Man kann also vom Namen/Synonym nicht zweifelsfrei auf die „richtige“ Spielart schließen. Die wichtigsten alphabetisch nach Ländern gruppiert sind Savagnin Rose Aromatique (Australien); Mala Dinka (Bulgarien); Clevner, Klevner, Rother Muskattraminer, Roter Traminer, Traminer Rot (Deutschland); Bon Blanc, Gentil Aromatique, Gentil Rose Aromatique, Formentin Rouge, Fromenteau Rouge, Traminer Aromatique, Traminer Parfumé (Frankreich); Traminer Aromatico (Italien); Traminac Crveni (Kroatien); Christkindlestraube, Christkindltraube, Fleischrot, Fleischroth, Fleischvainer, Fleischweiner, Musler, Rosentraminer, Roter Traminer (Österreich); Rusa, Traminer Roz (Rumänien); Tramín Červený (Slowakei); Heidarot (Schweiz); Diseci Traminec (Slowenien); Tramín Červený Tschechien); Traminer Musqué, Traminer Rose (Moldawien, Ukraine); Tramini Piros, Füszeres Tramini, Piros Tramini (Ungarn).

Es handelt sich um eine geschmackliche Mutation der Sorte Savagnin Rose, mit der sie oft verwechselt oder gleichgesetzt wird. Der Unterschied zwischen den beiden ist der würzige Moschuston (musqué), den der Gewürztraminer von allen Traminerspielarten am ausgeprägtesten aufweist, Savagnin Rose jedoch nicht oder in nur geringem Umfang (deshalb heißt sie auch Savagnin Rose Non Musqué). Savagnin Rose (Roter Traminer) ist eine rosabeerige Mutation der Sorte Savagnin Blanc (Weißer Traminer). Die Spielart Gewürztraminer wurde auch bei einigen Neuzüchtungen verwendet (siehe eine komplette Aufstellung unter Traminer).

Erstmals erwähnt wurde der Gewürztraminer unter diesem Namen durch Johann Christian Metzger (1789-1852) im Jahre 1827 als seltene Sorte aus dem Rheingau. Die Rebe ist besonders anfällig für Virenkrankheiten, was in der Zwischenzeit durch Selektion von widerstandsfähigen Klonen gelöst wurde. Sie erbringt extrakt- und alkoholreiche Weißweine mit häufig leicht rötlichem Kupferton mit sortentypischen, intensiven Aromen nach Moschus (musqué), Bitterorange, Lychee (Litschibaum), Marzipan und Rosen. Deshalb zählt die Rebe auch zu den Bukettsorten.

In der Statistik von Kym Anderson aus dem Jahre 2010 werden Mengen unter den drei Namen Gewurztraminer (mit „u“), Savagnin Blanc und Savagnin Rose (hier sind es aber nur zwei Länder) ausgewiesen. Zumeist handelt es sich wahrscheinlich überwiegend um die Spielart Gewürztraminer. Bei einigen der nun angeführten Länder sind zwei Zahlen angegeben (Gewürztraminer/Savagnin Blanc), bei nur einer Zahl ist es Gewürztraminer oder Savagnin Blanc.

In Österreich wird bei der Sortenerhebung kein Unterschied zwischen den Spielarten gemacht, sondern unter Traminer zusammengefasst. Gewürztraminer, Roter Traminer und Gelber Traminer gelten hier als zulässige Synonyme. Im Jahre 2009 waren es 321 Hektar. In Deutschland wird nur die Spielart Roter Traminer (Gewürztraminer) ausgewiesen, im Jahre 2009 insgesamt 838 Hektar. Weitere Länder in Europa sind Bulgarien (747 ha), England (1 ha), Frankreich (3.168/483 ha), Italien (1.408 ha), Kroatien (234/18 ha), Luxemburg (20 ha), Moldawien (2.731 ha), Rumänien (385/49 ha), Russland (214 ha), Schweiz (49/83 ha), Slowakei (265 ha), Slowenien(215 ha), Spanien (301 ha), Tschechien (601 ha), Ungarn (772 ha) und Ukraine (961 ha). In Übersee Argentinien (20 ha), Australien (834/94 ha), Brasilien (13 ha), Chile (316 ha), China (5 ha), Kanada (404/1 ha), Neuseeland (311 ha), Südafrika (122 ha), Uruguay (24 ha) und USA (1.144 ha, davon Kalifornien 700 ha).

In der Statistik von Kym Anderson wurden im Jahre 2010 unter dem Namen Gewurztraminer (Gewürztraminer) insgesamt 14.355 Hektar Rebfläche mit stark steigender Tendenz erfasst (zehn Jahre vorher waren es 10.670 Hektar). Die Sorte belegte damit im weltweiten Rebsortenranking den Rang 53. Unter dem Namen Savagnin Blanc wurden 1.949 Hektar, sowie unter dem Namen Savagnin Rose 883 Hektar ausgewiesen. Fasst man diese drei Mengen zusammen, sind es insgesamt 17.187 Hektar, was den Rang 45 ergäbe.

Quelle: Wine Grapes / J. Robinson, J. Harding, J. Vouillamoz / Penguin Books Ltd. 2012

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